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In enger Zusammenarbeit mit Stakeholdern, ExpertInnen, Fachkräften im Gesundheitswesen sowie Menschen mit gelebter Erfahrung haben wir in unseren vergangenen Workshops umfassende Konzepte zur Förderung der perinatalen psychischen Gesundheit erarbeitet. Diese Konzepte decken zentrale Bereiche wie Koordination, Früherkennung, mobile Dienste und Sensibilisierung ab.

Der Ansatz zur Sensibilisierung und Aufklärung in Bezug auf perinatale psychische Gesundheit in Tirol zielt darauf ab, sowohl Fachkräfte als auch die breite Bevölkerung zu erreichen und das Bewusstsein für dieses wichtige Thema zu stärken.

Geplante Maßnahmen umfassen die Durchführung von Fortbildungsprogrammen wie Workshops und Seminaren für ÄrztInnen, Hebammen, Pflegekräfte und PsychotherapeutInnen. Zusätzlich soll das Thema in bestehende medizinische Fortbildungsangebote – insbesondere in jährliche Gynäkologie-Tagungen – integriert werden. Die Entwicklung von Schulungsmaterialien, darunter Leitfäden, Broschüren und E-Learning-Module, soll die Diagnostik und Behandlung perinataler psychischer Erkrankungen erleichtern. Ein ExpertInnennetzwerk soll aufgebaut werden, um den Austausch von Wissen und Best Practices zu fördern, unterstützt durch regelmäßige Supervisionen und Fallbesprechungen für Fachkräfte. Im Rahmen von Evaluationen sollen Umfragen durchgeführt werden, um den Wissensstand zu ermitteln und die Inanspruchnahme von Unterstützungsangeboten vor und nach den Sensibilisierungsmaßnahmen zu analysieren.

In Bezug auf die breite Öffentlichkeit wird sich zum Ziel gemacht, über perinatale psychische Gesundheit aufzuklären und bestehende Tabus sowie Stigmatisierungen abzubauen. Wir haben dabei 2 Kooperationen geplant:

KUNST IM ÖFFENTLICHEN RAUM: SOLANGE VON KATHARINA CIBULKA

SOLANGE Projekt

Wie lässt sich feministische Gesellschaftskritik sichtbar machen und das mitten im öffentlichen Raum? Die Künstlerin Katharina Cibulka hat mit ihrem Projekt SOLANGE eine eindrucksvolle Antwort auf diese Frage gefunden. Ihr Ziel ist es, gesellschaftliche Machtstrukturen sichtbar machen und Geschlechterungleichheiten zur Diskussion stellen, und zwar auf kreative, leise und zugleich sehr eindringliche Weise.

Im Zentrum des Projekts stehen großformatige Netze, wie sie normalerweise auf Baustellen zu finden sind. In pinkem Tüll werden dort markante Sätze eingestickt. Jede Botschaft beginnt mit „Solange…“ und endet mit „…bin ich Feminist:in“. Hier ein Beispiel aus Innsbruck:

Diese Netz-Botschaften (zwischen 200–400 m² groß) schaffen Spannungen zwischen der vermeintlich „weiblich“ konnotierten Handarbeit und dem männlich dominierten Ort der Baustelle. So entstehen kraftvolle Interventionen im Alltag, die bestehende Rollenbilder, Vorurteile und gesellschaftliche Normen hinterfragen und gleichzeitig Gespräche anstoßen.

Bis heute wurden 33 Netze an Gebäuden in verschiedenen Städten installiert, jedes davon ein sichtbares Zeichen für Gleichstellung. Ergänzend dazu finden regelmäßig Workshops und Vorträge mit Jugendlichen und Erwachsenen statt. Dort entstehen neue „SOLANGE-Sätze“, die Teil der wachsenden Sammlung werden.

Wir sind begeistert von Katharinas Arbeit und finden, dass Mutterschaft und deren Herausforderung im Rahmen eines solchen Projektes die Aufmerksamkeit kriegen könnte, die notwendig ist!

HIER mehr über SOLANGE erfahren.

THEATER, DAS BEWEGT: FORUMTHEATER NACH ARMIN STAFFLER

Forumtheater

Im Rahmen der Dialogwoche Alkohol besuchten wir als Team eine besondere Theaterform, die gesellschaftliche Herausforderungen nicht nur aufgreift, sondern erlebbar macht, nämlich das Forumtheater nach Augusto Boal, in Innsbruck umgesetzt von Armin Staffler und seinem Team von act:it.

Act:it ist ein Projekt des Vereins kontakt+co und setzt sich mit innovativen Theatermethoden dafür ein, dass Jugendliche sich aktiv mit gesellschaftlichen Themen auseinandersetzen, eigene Handlungsspielräume entdecken und Veränderung aktiv mitgestalten können. Im Zentrum steht das Forumtheater als niedrigschwelliges, kreatives Mittel politischer Bildung und Empowerment.

Das Konzept: Eine kurze Szene stellt eine herausfordernde, meist negativ verlaufende Alltagssituation dar, in Bezug auf unser Projekt beispielsweise eine Mutter mit postpartaler Depression, die weder von ihrer Familie noch im Hilfesystem verstanden wird. Im Anschluss wird das Publikum eingeladen, selbst auf die Bühne zu treten, eine Figur zu übernehmen und andere Handlungsverläufe auszuprobieren. So entstehen Diskussion, Perspektivwechsel und neue Ideen – ohne erhobenen Zeigefinger, aber mit viel Raum für eigene Erfahrungen.

Für uns war klar: Diese Form von Theater macht nicht nur sichtbar, was im Alltag oft unausgesprochen bleibt, sondern sie lädt dazu ein, sich einzumischen, mitzudenken und neue Handlungsspielräume gemeinsam auszuloten.

HIER mehr über das Forumtheater erfahren.